Kleine Hundeschule

Sitzen

Kommando: “Sitz”
Handzeichen: Erhobener rechter Zeigefinger

Diese Übung wird anfangs nur an der Leine geübt. Halten Sie die Leine in der linken Hand. In der rechten Hand halten Sie ein Leckerli. Der Hund befindet sich an Ihrer linken Seite. Halten Sie das Leckerli so, dass der Hund nach oben schauen muss. Warten Sie solange, bis der Hund sich von selbst setzt, weil er so bequemer nach oben sehen kann.
Sitzt der Hund, gibt man nun das Kommando und wartet einen Moment, bevor er das Leckerli erhält. Loben und streicheln Sie den Hund ausgiebig. Ein Kraulen seiner Brust ist dabei zweckmäßig, weil dadurch die Sitzhaltung unterstützt wird.
Hat der Hund das Kommando “Sitz” verstanden, bekommt er nur noch ab und zu ein Leckerli.
Sollte Sie mit dieser Methode keinen Erfolg haben, halten Sie den Hund mit der rechten Hand am Halsband fest, und drücken Sie mit der linken seine Kruppe sanft, aber bestimmt in Richtung Boden. Geben Sie währenddessen das Kommando “Sitz”. Anschließend nicht vergessen, das Tier zu loben.

 

Ablegen

Kommando: “Platz”
Handzeichen: Abwärtsbewegen der rechten Hand
Pfeifsignal: Langgezogener Pfiff

Nehmen Sie ein Leckerli in die rechte, die Leine in die linke Hand. Lassen Sie den Hund an Ihrer linken Seite sitzen und gehen Sie in die Hocke. Die linke Hand hält die Leine vor dem Hund straff am Boden. Führen Sie nun die rechte Hand mit dem Leckerli ein wenig entfernt vom Hund von oben an der Hundenase vorbei nach unten auf den Boden. Wenn der Hund mit Vorderkörper und Hinterteil am Boden ist, nennen Sie das Kommando. Anschließend loben Sie ihn ausgiebig und streicheln ihm über den Rücken.
  Funktioniert diese Methode nicht, gehen Sie neben Ihrem Hund in die Hocke, und ziehen Sie die Leine mit der rechten Hand nach unten vorn. Drücken Sie gleichzeitig mit der linken Hand den Widerrist des Hundes nach unten, und sagen Sie “Platz”. Liegt der Hund dann, streicheln und loben Sie ihn.

 

Herankommen

Kommando: “Hier”
Pfeifsignal: Doppelpfiff

Während Sie sein Futter bereiten, rufen Sie den Hund mit seinem Namen und dem Kommando “Hier”. Möchte der Hund Ihnen schon vorher folgen, sollte er durch ein Familienmitglied solange festgehalten werden, bis das Kommando ertönt. Ist der Hund dann angekommen, wird er überschwänglich gelobt und gestreichelt. Ist dies einige Male gut gegangen, verlegt man die Übung ins Freie, anfänglich am besten in den Garten.
Geben Sie das Kommando wenn der Hund sowieso gerade zu Ihnen unterwegs ist. Diese Situation kann man z.B. dadurch herbeiführen, in dem man sich in die entgegengesetzte Richtung entfernt. Um den Anschluss nicht zu verlieren, wird der Hund Ihnen irgendwann folgen.

 

Leinenführigkeit

Kommando: “Fuß” oder “Bei Fuß”

Halten Sie die Leine in der rechten Hand. Der Hund sollte an Ihrer linken Seite sitzen. Gehen Sie nun relativ zügig los und geben Sie das Kommando “Fuß” oder “Bei Fuß”. Der Hund soll mit seinem Kopf links, etwa auf Kniehöhe des Besitzers sein, damit er erkennen kann, wenn Richtung oder Tempo geändert werden. Ein Leckerli in der geschlossenen linken Hand motiviert den Hund, an Ihrer linken Seite zu bleiben. Wenn der Hund zögert oder zurückbleibt, locken Sie ihn vorwärts. Wenn der Hund stark nach vorn oder zur Seite zieht, korrigieren Sie mit einem kurzen Leinenruck so, dass er wieder an der linken Seite landet. Dort wird er dann während des Gehens gelobt und gestreichelt. Hilfreich ist es auch, an einer Begrenzung, z.B. einem Zaun entlang zu gehen. Ziehen Sie den Hund nie langsam heran, sonst hält er immer mehr dagegen. Damit erziehen Sie sich einen Hund, der ständig an der Leine zerrt.

 

Begegnung mit Artgenossen

Es ist für das Sozialverhalten eines Hundes überaus wichtig, Kontakt mit Artgenossen zu haben. Sie sollten ihm diese Kontakte ermöglichen, so oft es geht. Beachten Sie dabei allerdings ein paar Grundregeln:


• Begegnen sich fremde Hunde, die einigermaßen normal veranlagt sind, ist es am besten, sie laufen frei. So können sie sich beschnuppern und kennen lernen. Daraus entwickelt sich dann entweder ein Spiel oder ein jeder geht seines Weges.


• Sind sich Hunde unsympathisch oder entwickelt sich die Situation nicht friedlich, gehen Sie und der andere Hundebesitzer in entgegengesetzte Richtungen weiter und rufen die Hunde.


• Entwickelt sich eine Rauferei, greifen Sie nie in das kämpfende Knäuel! Wenn Menschen sich in einen Hundekampf einmischen und dabei verletzt werden, geschieht das meist nicht aus Versehen, sondern von einem der beteiligten Hunde durchaus absichtlich.
Angst vor Schmerz und Verletzung übt bei einer Auseinandersetzung gleich großer und gleich starker Hunde eine hemmende Wirkung aus und verhindert in der Regel, dass es zu einem ernsthaften Kampf kommt. Es handelt sich in den allermeisten Fällen nur um laute und spektakuläre Schaukämpfe ohne festes Zubeißen, bei denen Verletzungen selten sind. Normal veranlagte Hunde trennen sich nach kurzer Zeit von selbst. Wenn nicht, können beide Hundebesitzer versuchen, ihre Hunde gleichzeitig an den Hinterbeinen zu erwischen und so zu trennen.
Aus einem Schaukampf wird sich nur dann eine ernsthafte Auseinandersetzung entwickeln, wenn einer der Hunde in die Enge getrieben wird und sich nur durch intensives Abwehrbeißen zu helfen weiß. Ein wirklicher Ernstkampf ist lautlos. Er wird niemals durch beschwichtigendes Verhalten (z. B. auf den Rücken drehen) beendet, sondern nur durch Flucht des Verlierers oder durch gegenseitige Erschöpfung.
Ein normal veranlagter Malamute-Rüde hat eine genetisch fixierte Beißhemmung gegenüber Welpen und ebenfalls normal veranlagten Weibchen. Dies gilt für die Mitglieder der eigenen, wie auch für die anderer Rassen.


• Es ist meist ungünstig, wenn bei Begegnungen ein Hund angeleint ist und einer nicht. Leinen Sie Ihren Hund an, wenn Ihnen ein angeleinter Hund entgegenkommt.


• Lassen Sie grundsätzlich angeleinte Hunde sich bei einer Begegnung nicht zu nahe kommen. Besonders Rüden fühlen sich an der Leine oft stark. Zudem könnten sich die Hunde beim Spielen mit den Leinen verheddern, was zu einer Rauferei führen könnte.

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